Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Glossae ad Codicem Justinianum


Author(s):

  • Multiplex
  • Henricus de Bayla (siglum: yr.)
  • Placentinus
  • Otto
  • Karolus
  • Johannes Bassianus
  • W.
  • Pilius de Medicina
  • Irnerius
  • Bulgarus de Bulgarinis
  • Martinus Gosia
  • Rogerius
  • Albericus de Porta Ravennata
  • Aldricus

Glossae ad Codicem Justinianum .

Die zwei ältesten Glossenschichten sind in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis' 1985 zusammenfassend gekennzeichnet als {i}'Aoyr'{/i}. Es handelt sich aber um zwei von einander unterscheidbare Schichten. Die erste Glossenschicht, aus den 1170er Jahren, besteht aus Notabilien mit farbigen Initialen, geschrieben gemeinsam mit einer Allegationenkette, und aus einer Kette von texterklärenden Glossen, welche danach eingetragen wurde - in den frei gebliebenen Zwischenräumen. Zusammen mit dieser Schicht wurden gelegentlich auch Authentiken eingetragen (z.B. fol. 3ra). Vielleicht waren mehrere Schreiber tätig. Das ist aber auf dem Microfilm nicht klar erkennbar. Wechsel im Schriftcharakter zeigen sich beim Übergang vom 5. zum 6. Faszikel (fol. 53)und beim Übergang vom 7. zum 8. Faszikel (fol. 83, Beginn des fünften Buches). Das Paragraphenzeichen der ersten Schicht gleicht einer Sichel, mit dem Rücken nach links. Es ist insgesamt nach links geneigt, mit einem rundlichen Bauch in der Kurve der Sichel. Die Glossen der ersten, älteste Schicht sind wesentlich kleiner und in hellerer Tinte geschrieben als die Glossen der Azo-Schicht. An einigen Stellen wurden Glossen dieser Schicht radiert, um Platz für Azo zu schaffen. Aber der Schreiber des Apparates von Azo hat sich offensichtlich bemüht, möglichst wenig zu radieren.

Diese erste Glossenschicht zitiert manchmal das Decretum Gratiani (fol. 14va: Decr.Grat. C.25 q.1 c.6).

Siglen: Weitaus die meisten Glossen der ersten Schicht tragen kein Siglum. Folgende Siglen habe ich notiert: y (fol. 125rb zweimal, 137rb); a (fol. 14va mehrmals, 113rb zweimal, 116rb); secundum a (fol. 14rc, 26va, 99rb); Alb. (fol. 3ra); secundum al. (fol. 110rb); b (fol. 26rb, 116va, 118rb); B (fol. 3rb, 9vb); Ia (fol. 14rd); K (fol. 24vc zweimal); m (fol. 25v, 27va, 125rb, 142va); M.t. (fol. 98va = solutio contrariorum); p (fol. 26rb et rd, 70rb, 181va: 'p. uero non distinguit, nec R [oder zu lesen als K]); secundum p (fol. 14ra); R (fol. 139rb zweimal, 125vb auch als Maiuskel-Buchstabe R vor Allegationes); W (fol. 83va, 84rb); secundum W (fol. 14rb, 26rb).

Zweite Glossenschicht, beginnend spätestens ab fol. 53 und endend frühestens bei fol. 82. Die zweite Schicht unterscheidet sich von der ersten Schicht wie folgt: Der Schreiber hat stets in exakt gerader Linie geschrieben und hat die Buchstaben eng an einander gesetzt, so dass die Wörter aussehen wie ein Balken. Bei den einzelnen Buchstaben ist jeweils der Quotient 'Höhe und Breite' wesentlich niedriger als bei der ersten Schicht, und zudem ist die Tintenfarbe erheblich dunkler. Bei dem Paragraphenzeichen der zweiten Schicht steht der Schaft senkrecht, und er hat oben einen kleinen 'Rucksack' links. Oder es handelt sich um einen nach rechts geneigten Bogen mit einem nach oben lang gestreckten Bauch. Sowohl bei der ersten Schicht wie auch bei der zweiten Schicht endet der obere Strich des Paragraphenzeichens waagrecht. Hingegen beim Azo-Apparat in dieser Handschrift kurvt der obere Strich schräg aufwärts nach rechts.

Die zweite Glossenschicht hat häufig Siglen. Folgende Siglen habe ich notiert: yr (oft); a, secundum B, b, R, m, al, secundum al (alle diese Siglen stehen z.B. auf fol. 65r); Ot (fol. 59va, 65r, 82rb); Ia (fol. 78va); Iac (fol. 81rb); p (fol. 81va); r (vor Allegationes, oberhalb der Zeile, z.B. fol. 61r); io (ebenfalls vor Allegationes, oberhalb der Zeile, fol. 61r). Vor Allegationes finden sich zudem Abkürzungen, oberhalb der Zeile geschrieben: ar, cc, a, sia (z.B. fol. 65r), le.ar (fol. 27rb achtmal).

Sowohl die erste Schicht wie auch die zweite Schicht haben nur sehr selten interlineare Glossen (aber interlinear z.B. bei C.2.1).

Gelegentlich gibt es Zusätze zur ersten oder zweiten Schicht, durch andere Schreiber (z.B. fol. 6vb, 43rb, 109rb 'Set dominus Aldericus dicebat ... dominus uero B dicebat ...').


Author(s): Henricus de Bayla (siglum: yr.); Placentinus; Otto; Karolus; Johannes Bassianus; W.; Pilius de Medicina; Irnerius; Bulgarus de Bulgarinis; Martinus Gosia; Rogerius; Albericus de Porta Ravennata; Aldricus, et alii

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