Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Codex Justinianus


Author(s):

  • Justinianus imperator

Incipit:

  • Cunctos populos quos clementie [and then:] nostre regit
  • Imperatores Gratianus, [and then:] Valentinus et Theodosius augusti ad populum urbis Constantinopolitane

Codex Justinianus .Ohne die Einleitungskonstitutionen. Die Handschrift gliedert sich in zwölf Teile, die zu verschiedenen Zeiten entstanden und von verschiedenen Händen geschrieben sind, durchweg in zwei Kolumnen pro Seite, mit vollständigen Inscriptiones, anfangs ohne Abkürzungen ausgeschrieben, mit nur roten Initialen. In den alten Teilen sind zahlreiche Subscriptiones erhalten (z. B. fol. 125v). An fehlende griechische Leges wird jeweils durch einen roten Vermerk 'Constitutio greca' erinnert. Es gibt noch einzelne griechisch geschriebene Worte im Text, zum Beispiel fol. 16va in griechischen Buchstaben 'Prota'.

Am Anfang jedes Buches ist die Rubrik durchweg in Maiuskeln geschrieben, und die erste Lex trägt eine große verzierte Initiale 'I'. Im übrigen aber unterscheiden sich die einzelnen Teile der Handschrift auch in bezug auf die Ausgestaltung der Buchanfänge. Teils ist für die Initiale Platz im Text ausgespart, teils nicht.

Der Text besteht aus 21 Quaterniones und einer halben Quaternio. Zehn Quaterniones und eine halbe sind im saec. XII.1 medies oder gar noch im saec. XI geschrieben. Diese sehr alten Faszikel wurden von vier Texthänden beschriftet: Erste Texthand, saec. XII.1 vel XI: fol. 2-25 = C.1.1 - C.2.3.13. Die Inscriptiones sind hier vollständig ausgeschrieben und zur Hervorhebung waagrecht rot durchstrichen.

Zweite Texthand, saec. XII.1: fol. 26-33, 66-97, 114-141 = C.2.1 - C.2.18.14; C.4.38.9 - C. 6.1.5; C.6.37.24 - C.7.63.5. Da die zweite Texthand bei C.2.1 beginnt und somit Leges wiederholt, die bereits auf fol. 25 standen, ist auf fol. 25 C.2.2.1 - C.2.3.9 wegradiert und der Platz mit Glossen aus dem Apparat des Azo ausgefüllt. Zur Zeit der Rasur war der radierte Text bereits mit Initialen versehen. Der Text C.2.1.1-8 von ältester Hand blieb unradiert stehen, so dass also diese Textstrecke zweimal in der Handschrift vorkommt: das erste Mal mit Glossen der Schicht Nr. 5, das zweite Mal mit Glossen der Schichten Nr. 6 und 7. Der neue Anfang fol. 26ra-27r ist anders geschrieben als die folgenden Seiten fol. 27v ss.

Dritte Texthand, saec. XII medies: fol. 151-158 = C.8.27.15 - C.8.51.2.

Vierte Texthand, saec. XII medies: fol. 167-173 = C.9.14.1.1 - C.9.51.12. Das letzte Blatt dieses Faszikels ist verloren.

Vermutlich war im saec. XII.1 der Text vollständig vorhanden gewesen, aber später gingen einzelne Faszikel daraus verloren, so dass Lücken entstanden, die durch jüngere Faszikel gefüllt werden mussten. Das deutet darauf hin, dass die Handschrift einige Zeit lang nicht fest gebunden war. Vielleicht war die Bindung aufgelöst, um die Faszikel einzeln benutzen zu können. Die Faszikel könnten als Petien benutzt worden sein.

Noch im saec. XII medies wurden zwischen die alten, von vier Texthänden geschriebenen Faszikel jüngere Faszikel eingefügt, nämlich fol. 42-65. Bereich gibt es 'Rote Zeichen' (fol. 53vb-77va).

Im saec. XII.2 wurde die Textlücke durch die heutigen Blätter fol. 34-41 geschlossen, wobei auf fol. 41 Zeilen frei blieben, weil sie nicht mehr benötigt wurden, da der Anschluss an den Text auf fol. 42 schon erreicht war. Weiterhin wurden im saec. XII.2 fol. 98-113 eingefügt, wiederum mit Blick auf einen glatten Anschluss an fol. 114. Das ist zu erkennen daran, dass auf fol. 113v die Buchstaben sehr weite Abstände haben: Der Platz bis zum nächsten Blatt sollte gefüllt werden. Aus demselben Zeitraum stammen fol. 142-149 und fol. 159-166, von derselben Hand geschrieben. Die Lücke zwischen fol. 149 und den sehr alten Blättern ab fol. 151 füllt ein halbes Blatt aus dem saec. XIII.1, ursprünglich zu einem anderen Zweck bestimmt; denn es zeigt Ritzlinien quer zur heutigen Schrift, mit Zirkeleinstichen innen und außen (fol. 150v).

Die Handschrift ist verziert durch viele Federzeichnungen, meist Köpfe von Menschen zeigend.

Die Authentiken sind von Glossenhänden geschrieben, teils sehr spät, nämlich von der Hand der Glossenschicht 9 (saec. XIII.1, fol. 165v). Ich habe zwei Authentiken in schwarzer Schrift mit Siglum {i}al{/i}. gesehen (fol. 20va, fol. 141rb = 'Item si appellatione', post C.7.63.2).


Author(s):

  • Justinianus imperator

No. of pages: Fol. 2ra-173vb

Rubric: Incipit ... (abgewetzt) ... fide catholica et ut nemo de ea publice contendere audeat

Incipit:

  • Cunctos populos quos clementie [and then:] nostre regit
  • (Praecedit inscriptio:) Imperatores Gratianus, Valentinus et Theodosius augusti ad populum urbis Constantinopolitane. Der Text bricht ab mit C.9.51.12