Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Glossae ad Codicem Justinianum


Author(s):

  • Multiplex
  • Franciscus
  • Placentinus
  • Hugolinus de Presbyteris
  • Azo Portius

Glossae ad Codicem Justinianum . Die Handschrift hat im zwölften Jahrhundert über Jahrzehnte hinweg immer wieder einzelne Allegationes und texterklärende Glossen erhalten, ohne dass dabei jemand planmäßig vorgegangen wäre. Es wurden nicht einmal die in Bologna üblichen vertikalen Linien für die Glossierung vorgezeichnet. Von waagerechten Linien für Glossen ebenfalls keine Spur. Oft sind die Glossen in krummen Zeilen geschrieben.

Bereits im saec. XII.1 hat die Handschrift viele 'Nota' -Signete erhalten. Beispielsweise auf fol. 14rb steht zweimal 'no' , nach vier Seiten hin durch einen Punkt und einen Strich abgehoben.

Aus demselben Zeitraum stammen schwarzbraune bis hellbraune Allegationes im Ante-retro-System, die einen Titel zitieren, ohne dabei auch die gemeinte Lex anzugeben. Sie sind gut zu sehen auf fol. 52vb, 54rb, 54va und lassen sich bis hin zur letzten Seite des Textes verfolgen. Die Digesten werden dabei teils durch ein rundes d [abgebildet in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'] bezeichnet (fol. 36rb neben C.3.1.1), teils durch ein d mit geradem Oberschaft, der waagerecht durchstrichen ist: [abgebildet ebendort]. Vor diesen Allegationes steht üblicherweise ein Paragraphenzeichen wie abgebildet ebenfalls in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'. Bei Verweisen auf den parallelen Titel in den Digesten steht teils wie üblich 'd. t. eod.' , teils aber auch 'd. t. hoc' oder 'd. t. isto' (fol. 48rb, 49va). Auf fol. 49v sind viele Allegationes dieser alten Art zwischen die Textzeilen geschrieben, was bemerkenswert ist; denn bloße Allegationes pflegte man gewöhnlich auf den Rand zu setzen, so jedenfalls in Bologna.

In den Büchern 2-5 gibt es lange Textstrecken, bei denen sehr viele Glossen aus dem saec. XII.1 erhalten sind. Es finden sich nicht nur Allegationes, sondern gelegentlich auch einzelne texterklärende Glossen.

Schreiber des saec. XII medies und saec. XII.2 haben Allegationes im üblichen Infra-supra-System hinterlassen, so zum Beispiel gut zu sehen auf fol. 47rb-vb. Zu diesen Allegationes gehören viele interlinear geschriebene und wenige marginal geschriebene texterklärende Glossen sowie auch Notabilien.

Die Hauptmasse aller Glossen in der Handschrift stammt von einer Hand des saec. XIII.1, die in groben, großen, nach links geneigten Buchstaben schrieb, unordentlich in krummen Zeilen, sowohl auf den Rändern wie auch interlinear und im Zwischenraum zwischen den Textspalten, in wechselnder Tintenfarbe, meist schwarzbraun, aber gelegentlich auch hellbraun. Diese Hand setzt häufig die Siglen {i}az{/i} und {i}Fran{/i}., aber auch {i}pla., h{/i} und {i}ac{/i}. Darüber hinaus sind aus dem saec. XIII auch noch Glossen anderer Hände festzustellen, darunter viele blasse Notizen eines Studenten, der bei Azo Vorlesungen hörte.


Author(s): Franciscus; Placentinus; Hugolinus de Presbyteris; Azo Portius, et alii

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