Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Glossae ad Codicem Justinianum


Author(s):

  • Multiplex
  • Azo Portius
  • Hugolinus de Presbyteris
  • Jacobus
  • Lotharius
  • Magister (dot semicolon dot)
  • Magister .:. (dot colon dot)

Glossae ad Codicem Justinianum . Bei Buch 2 sind folgende vier Glossenschichten zu unterscheiden:

(a) spärliche Exzerpte aus dem Apparat des Azo, schwarz, mit Paragraphenzeichen wie abgebildet in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'. Die Form der Bezugszeichen stimmt oft überein mit MS Melk 161. Ab Buch 6 ist der Azo-Apparat dicht eingetragen.

(b) Glossen aus dem Apparat des Hugolinus, in der Fassung wie in MSS Wien 2268 und Bruxelles 125 und Berlin, SBPK, Lat. fol. 408. Die Buchstaben sind locker gesetzt, leicht nach links geneigt, in dunkler Tintenfarbe, mit Paragraphenzeichen wie ebenfalls abgebildet in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'. Weiter hinten treten auch andere Formen auf - ebendort abgebildet.

(c) ein Apparat, der auf dem Apparat des Azo fußt und zahlreiche Azo-Glossen zitiert, der aber in diese Handschrift erst nach der Schicht (b) eingetragen wurde. Diskursive texterklärende Glossen überwiegen. Bloße Allegationes kommen zwar vor, sind aber selten.

Dieser Apparat wurde in kleiner, nach links geneigter Schrift in krummen Zeilen geschrieben, oft unsorgfältig, in schwarzer bis schwarzbrauner Tinte, häufig interlinear und häufig im Raum zwischen den beiden Textspalten. Das Paragraphenzeichen variiert. Einige Formen sind abgebildet in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani', aber auch andere Formen kommen vor. Der Apparat versiegt bei C.5.13-14 und wird abgelöst durch eine Glossenschicht in grünbrauner Tintenfarbe, die bis zum Ende des fünften Buches reicht. Bei C.2.1 gibt es Zusätze zum Apparat in etwas größerer Schrift, vielleicht von einem anderen Schreiber, ebenfalls in schwarzer Tinte.

(d) Ein weiterer Apparat, welcher bereits die Dekretalen Gregors IX. zitiert (1234) und welcher folgende Siglen enthält: {i}Io{/i}. (fol. 39vb, fol. 51va), {i}az{/i} (fol. 45vb), {i}Ja{/i}. (fol. 23ra), {i}Jac{/i}. (fol. 90rb), {i}h{/i} (fol. 44vb, 47vb), und ein Siglen-Zeichen [abgebildet in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'] (zu lesen {i}m{/i} oder {i}az{/i} ? fol. 39vb), {i}sec. Lot{/i}. oder {i}sec. Ler{/i}. oder ähnlich (hinter fol. 168), .;. (fol. 35ra, 47vb), .:. (fol. 45r).

Dieser weitere Apparat ist in eiliger kursiver Schrift geschrieben, aber nicht in einem Zuge hinter einander weg. Das erkennt man anhand zahlreicher Wechsel in der Tintenfarbe. Meist ist die Tintenfarbe blass. Das Paragraphenzeichen hat Formen wie skizziert in Dolezalek, 'Repertorium ... Codicis Justiniani'.

Der Schreiber des Apparates hat nicht oder nicht immer seine Glossen sofort unmittelbar in die Codex-Handschrift eingetragen. Das lässt sich aus folgenden Indizien ersehen: Hinter fol. 52 liegen zwei Pergamentstreifen und hinter fol. 168 liegt ein weiteres Abfallstück von Pergament. Alle drei Pergamentzettel sind dicht mit Notizen von Hand des Apparat-Schreibers beschriftet. Vielleicht notierte er auf solchen Zetteln eilig beim Unterricht, was der Magister vortrug. Später übertrug er dann zu Hause das Notierte in ausgearbeiteter Form in seine Handschrift.


Author(s): Azo Portius; Hugolinus de Presbyteris; Jacobus; Lotharius; Magister (dot semicolon dot); Magister .:. (dot colon dot)

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