Manuscripta juridica

Digesta - Digestum vetus: fragm. (D.22.5.1-D.22.6.5) . Im unmittelbaren Anschluss an den Codex-Text von selber Hand geschrieben, mit vollständigen Inscriptiones. Der Text bricht ab in Zeile 7 von fol. 287va mit den ersten beiden Worten von D.22.6.5 (de iuris et facti ignorantia). Die Initialen und die Rubrik D.22.6 sind nicht ausgeführt.

Der fehlende Text bis zum Ende des Buches 22 würde in der verwendeten Schriftart nicht ganz ein Blatt gefüllt haben.

Dass der Digestentext so unvermittelt im Anschluss an den Codex einsetzt und danach ebenso unvermittelt abbricht, lässt sich vielleicht daraus erklären, dass die betreffenden beiden Digestentitel dem Schreiber sehr wichtig dünkten, er aber andererseits weder eine eigene Digestenhandschrift besaß, noch sich eine beschaffen wollte. Jedoch ist auch ebensogut möglich, dass in der Vorlagehandschrift, aus der der Codex-Text abgeschrieben wurde, hinten ein Digestenfragment beigebunden war als Nachsatzblatt zum Schutz gegen Abrieb. Dieses Blatt hätte der Schreiber aus Versehen mit abgeschrieben. Sofern wir diese Vermutung unterstellen wollen, dann müsste die Digesten-Handschrift, aus welcher das hier abgeschriebene Blatt stammte, sehr wenig Text pro Seite gehabt haben, nämlich pro Seite nur 39 Zeilen der Mommsen-Edition. Zum Vergleich: das sehr alte Textfragment aus den Digesten in MS Berlin Lat. fol. 269 enthält pro Seite 45 Zeilen der Mommsen-Edition.

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Author(s):

• Justinianus imperator

No. of pages: Fol. 285vb medies - 287va