Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Apparatus ad Codicem Justinianum


Author(s):

  • Simon Vicentinus
  • Accursius

Apparatus ad Codicem Justinianum .

Eingetragen ursprünglich bei allen Teilen der Handschrift, jedoch schon von Anfang an nicht ganz fortlaufend, sondern viele Flächen freilassend. Später wurden einige Stellen freiradiert, um Platz für die Glosse des Accursius zu schaffen.

Der Schriftcharakter wechselt sehr, mit fließenden Übergängen. Auf vielen Seiten sind die Buchstaben dunkelbraun und beinahe so groß und unordentlich geschrieben wie bei den Accursius-Glossen. Es gibt aber auch lange Passagen mit sehr sauberer, kleiner Schrift in geraden Zeilen, meist gelbbraun. Bei fol. 87v geht der Schreiber mitten in einer Glosse unvermittelt von einem Extrem ins andere über. Die kleine Schrift mit sauber voneinander getrennten Buchstaben findet sich vor allem bei den langen Texten, die aus Platzmangel auf den Rändern des ersten Buches stehen, obwohl sie eigentlich zu Textstellen weiter hinten gehören.

Der Großteil aller Glossen trägt das Siglum {i}Sy{/i}. Darüber hinaus kommt häufig das Siglum {i}az{/i}. vor, und auch {i}m{/i}. und {i}Io{/i}. finden sich als Endsiglen. Innerhalb der Glossen wird besonders häufig {i}py{/i}. zitiert, daneben auch {i}az., Io., Iob., Ioh., p., al., b., Ia{/i}. und {i}y{/i}, gleichgesetzt mit {i}Garnerius{/i}.

Zum Charakter des Apparates ist zu bemerken, dass die Allegationes genau wie bei den Apparaten von Hugolinus und Accursius mit in die Texterklärungen hineingeflochten sind. Es gibt also keine gesondert behandelten Allegationes, im Gegensatz zum Apparat des Azo und den älteren Apparaten. Gegenüber Accursius hebt sich der Apparat dadurch ab, dass er zahlreiche sehr lange, mitunter mehr als seitenlange Texte enthält, die durch zahlreiche Quaestionen gegliedert sind. Vielleicht waren zum Ausgleich dafür andere Passagen überhaupt nicht kommentiert, so dass es sich dort, wo unsere Handschrift leere Ränder hat, eventuell nicht um Lücken handelt, sondern es dort gar keine Simon-Glossen gab.

Der Apparat wurde nach dem 17.7.1245 eingetragen; denn eine Notiz auf fol. 52va bei der Authentica Sacramenta puberum, die zeitlich vor einem zum Apparat gehörigen Verweis eingetragen wurde, bezieht sich auf dieses Datum: 'Aut. domini Frederici aui Frederici dampnati, scilicet excomunicati'.

Der Apparat benutzt Strich-Punkt-Bezugszeichen und dazu gelegentlich, als Ergänzung oder anstelle der Zeichen, unterstrichen vorangestellte Lemmata.

Im einzelnen ist festzustellen, dass die Handschrift ursprünglich mindestens auf folgenden Blatträndern Simon-Glossen hatte: fol. 1ra-3rb, 12r, 13va-vb, 15v supra, 16v infra, 17v-18r, 22ra-rb, 23ra, 23va-vb, 24va, 25ra, 27r, 34rb, 34vb-37vb, 39rb, 42rb-43v, 44va-55rb, 55vb infra-58vb, 60ra-110rb, 111ra-114rb, 120ra-132rb medies, 140va-141rb, 144r-159vb, 182ra-249ra.

Der später eingetragene Apparat des Accursius konnte teils die freien Zwischenräume benutzen, teils wurde radiert. Die mit Glossen des Accursius beschrifteten Passagen sind weiter unten aufgelistet. Zusätzlich wurden folgende Stellen radiert und blieben aber dennoch frei, wurden also nicht mit Accursius überschriftet: fol. 52rb-54vb, 111ra-113rb, 158va-159vb.

. Dort, wo weder Glossen des Accursius noch Simon-Glossen stehen, finden sich einige Bleistiftnotizen (fol. 30r, 114va-119vb) oder aber spärliche Streuglossen (fol. 178ra-18ovb).

Wegen der vielen langen Erläuterungen reichte oft der Platz am Rand der kommentierten Stellen nicht aus. Aus diesem Grund stehen zahlreiche Glossen weit entfernt von der kommentierten Textstelle, vor allem auf Blatträndern des ersten Buches. Da diese weitab geschriebenen Texte schwer zu finden sind und da es sich dabei außerdem um Texte handelt, die wegen ihrer Länge und Ausführlichkeit auch separat in anderen Handschriften überliefert sein könnten, führe ich die langen Texte bis zu fol. 45va einzeln auf:


Author(s): Simon (Vicentinus)(?)

No. of pages: (item 5)