Manuscripta juridica

[Principal Investigator: G. R. Dolezalek]







Glossae ad Codicem Justinianum


Author(s):

  • Irnerius

Glossae ad Codicem Justinianum .

Älteste Glossenmasse: Hellbraune bis dunkelbraune, feine Schrift in sehr kleinen Buchstaben, einsetzend auf der ersten Seite und durchgehend bis zur letzten, meist interlinear, aber bisweilen marginal. Entweder hat hier ein Schreiber in immer neuen Anläufen gearbeitet, oder die Glossenmasse wurde von mehreren verschiedenen Schreibern eingetragen. Die Glossen z. B. auf fol. 176v sind in mindestens drei verschiedenen Tinten geschrieben.

Enthalten sind Allegationes und texterklärende Glossen. Bei beiden Glossenarten ist häufig das Siglum {i}y{/i} vorangestellt. Soweit überhaupt Paragraphenzeichen gesetzt sind, haben sie die Form eines Maiuskel-Gammas.

Die Allegationes sind eingerückt geschrieben, wenn auch keine Einrücklinie dafür vorgezeichnet ist. Die Digesten werden abgekürzt D oder d, waagrecht durchstrichen. Bei den zahlreichen dunkelbraunen Zusätzen zu hellbraunen Glossen ist unklar, ob es sich um Verbesserungen oder um Anfügungen zur Einbeziehung in eine später eingetragene Glossenschicht handelt.

Zweite Glossenschicht: Notabilien mit vorangestelltem Siglum {i}y{/i}, ähnlich denen der ältesten Masse, jedoch lockerer geschrieben, durch die ganze Handschrift laufend, bis hin zu fol. 198va, 199rb. Beispiele: C.1.12.6: {i}y{/i} Ordo iudiciorum et legum (fol. 15va); C.1.12.6: {i}y{/i} Spetiale decretum (fol. 16rb).

Dritte Glossenschicht: Mittelbraune, feine Allegationes derselben altertümlichen Form wie in MS Montecassino 49 und MS Montpellier H.82, verweisend auf Parallelstellen nicht mit 'supra' und 'infra' , sondern mit {i}a{/i}. für 'antea' und mit {i}r{/i}. für 'retro' . Teils stehen Paragraphenzeichen voran, geformt wie die der ersten Schicht (fol. 29r). Die Buchstaben sind enger gedrängt als bei der ersten Schicht.

Ich habe einzelne Allegationes dieser Handschrift auch in MS Montpellier H. 82 wiedergefunden, jedoch ist dort viel radiert, so dass sich die Allegationenketten nicht zuverlässig vergleichen lassen. Die Schicht setzt fol. 3rb ein, läuft spärlich weiter und ist noch auf fol. 198ra vorhanden. Ab und zu finden sich Notabilien von anscheinend gleicher Hand (fol. 3rb).


Author(s): Irnerius, et alii

No. of pages: (item 3)