LOCATION | Avignon |
MANUSCRIPT | Avignon 762 |
ITEM No. 4 | Forma delegationis iurisdictionis |
Forma delegationis iurisdictionis
Forma delegationis iurisdictionis , facta per capitulum Vivariense. Die bis hierher aufgelisteten Texte wurden im saec. XIII ex. oder saec. XIV geschrieben, hellbraun bis schwarzbraun. Der nun folgende Hauptteil der Handschrift ist aus mindestens sechs vorher selbständigen Teilen zusammengebunden. Die ältesten fünf Teile, nämlich fol. 2-105, stammen aus dem 13. Jahrhundert, Fol. 97-105 lassen sich sogar auf das erste Drittel des 13. Jahrhunderts festlegen. Zumindest fol. 51-83 stammen aus Frankreich. Zumindest fol. 84-96 sind in Italien geschrieben und ausgemalt worden. Fol. 106-151 sind wiederum in Frankreich entstanden, und zwar wohl erst im saec. XIII ex. oder im saec. XIV. Nach dem Zusammenfügen der ersten fünf Teile wurde auf fol. 32va-33vb und 48va-49vb ein Bibelkommentar eingetragen - und auf fol. 83rb-vb ein Kommentar zu C.1.12.6. Beim endgültigen Binden der Handschrift in der heutigen Form wurde vorne und hinten jeweils ein Bifolium angefügt. Die erste (unbeschriftete) Seite wurde auf den Spiegel aufgeklebt. Auf das hintere Bifolium schrieb dann eine kursive Hand den Ordo 'Quia utilissimum' sowie Libell-Formulare und eine Notiz, außerdem auf fol. 105va-vb einen Traktat 'De probationibus'. Da in dem letztgenannten Text das Speculum iudiciale von Guilielmus Durantis zitiert ist, dessen erste Rezension unter dem Pontifikat Gregors X. (1271-1276) entstand, haben wir damit einen Terminus post quem für diese Schreiberhand. Der in den Libell-Formularen genannte Papst Gregor ist vermutlich Gregor X.; denn Gregor XI. regierte erst 1370-1378, was schlecht zum Schriftbild der Schreiberhand passen würde. Die Formulare erwähnen Rodez, Béziers und Viviers sowie den 'officialis Brinacensis'. Gemeint sein könnte Lebrignon an der Loire, oberhalb Le Puy, oder auch Brienne-le-Château an der Aube, 40 km östlich von Troyes. Andere Orte ähnlichen Namens sind zu klein, um in Frage zu kommen (Berny-Rivière, Dpt. Aisne; Brignac-la-Plaine, Dpt. Corrèze, Kloster Brignon bei Nueil-sur-Layon, Dpt. Maine-et-Loire). Schließlich haben weitere Schreiberhände auf dem ersten Bifolium sowie auf fol. 44v-46v und fol. 119vb Formulare und Quaestionen eingetragen. Einige Formulare haben wiederum Bezug auf 'Brinate', wo sich die Handschrift offensichtlich befand
Faszikel-Formel [die Schrägstriche in der nun folgenden Formel trennen Teile, die früher selbständig waren]: II (Spiegel, fol. 1) / 2 VI (fol. 2-24), IV (fol. 25-32) / VI (fol. 33-44), I-1 (fol. 45), II (fol. 46-49) / IV (fol. 50-57), 2 VI (fol. 58-81), I (fol. 82-93)/ 2 IV (fol. 84-96, vier Blätter sind vor fol. 92 weggeschnitten) / V 1 (fol. 97-105, letztes Blatt weggeschnitten) / IV (fol. 106-151, hinter fol. III sind zwei Blätter weggeschnitten) / I (fol. 152-153)
No. of pages: Fol. 1v medies